Okay, ich will ehrlich zu euch sein. Ich kann es nicht mehr verschweigen: Ich bin Hals über Kopf verliebt! In Kapstadt.
Ich liebe es, wenn ich aufwache und mich die Sonne schon in der Nase kitzelt, bevor ich überhaupt die Augen aufmache. Kein grauer, wolkenverhangener Himmel und Nieselregen, bei dessen Anblick ich mich noch tiefer in die Kissen kuscheln will. Ich liebe denWeg zur Arbeit, sobald ich den Tafelberg zwischen den Häusern erspähe – völlig egal ob wolkenverhangenen oder ob er sich scharf gegen den blauen Himmel abhebt – dann spielen die Schmetterlinge in meinem Bauch verrückt. Mir geht das Herz auf, wenn ich in der Mittagspause um den Block laufe und dabei trotzdem so ein Urlaubsgefühl habe. Ich liebe es, Avocados mit Toast zu essen und dass dieses einfache Mittagessen trotzdem eines der Besten ist. Und dann kann ich es kaum erwarten, wenn ich nach Hause gehe und der Lion’s Head in rosarote Zuckerwatte getaucht ist. Ich möchte schreien vor Glück.
Ja, ich bin verliebt und ich gebe mir Mühe, die Schmetterlinge in meinem Bauch zu behalten. Ich gehe Freitagmorgen um 7.00 Uhr zum Secret Sunrise, um in den Morgen zu tanzen. Ich gehe ins Bikram Yoga, um den nervigen Arbeitstag raus zu schiwitzen (wenn auch nur einmal!). Und wenn ich doch mal verärgert bin, dann fahre ich mit einer Flasche Wein zum Sonnenuntergang hoch auf den Signal Hill oder ich setze mich am Glen Beach auf die Steine am Strand und starre in die Wellen – und nach kürzester Zeit ist mein Ärger verraucht. Ich bin angekommen.
Denn auch wenn mich der Verkehr hier manchmal nervt, und die Menschen, die ohne nach links und rechts zu gucken die Straße überqueren. Und auch, wenn es mich wütend macht, dass mein Radio aus dem Auto geklaut wurde und meine brandneuen Sandalen. Und auch, wenn der Regen hier widerlich ist und ich immer noch jeden zweiten Abend mit Winterjacke zu Hause sitze – kann ich Kapstadt dennoch nicht lange verächtlich von der Seite ansehen. Und das ist doch Liebe, oder nicht? Jemanden anzunehmen mit all seinen Spinnereien und kleinen und größeren Eigenheiten. Jemandem nahe sein zu wollen, trotz der Dinge, die schwierig anzunehmen sind für einen selbst.
Und wenn das die Definition von Liebe ist – dann liebe ich Kapstadt wirklich.
7 comments
Ich hab das Bedürfnis, dich und den Tafelberg mit einem Fläschchen Fusel besuchen zu kommen.
Oooh…du wärst jederzeit willkommen! ?
Tolle Bilder – wie immer. Hab auch Lust auf Südafrika.
LG
Bucht eure Tickets und besucht uns 😉
Hach! So schön das du lesen. Und ganz genau: Man muss nicht alles gut finden, aber trotzdem glücklich sein. Das ist doch wirklich das Wichtigste <3
Ein dicker Drücker aus dem kalten Deutschland,
Mia
Danke, meine Liebe <3
Ein dicker Drücker zurück und ein bisschen südafrikanische Sonne zum Aufwärmen 🙂
[…] begeistert. Denn diese Auswanderung hatte ich für mich gemacht. Um endlich rauszukommen und aus Liebe zu Kapstadt. Okaaaaay, um ganz ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass es da auch diesen Südafrikaner gab, der […]