7 tolle Tipps für ein langes Wochenende in Sibiu in Transsylvanien

von Kathi Daniela
Willkommen in Sibiu (Hermannstadt) in Siebenbürgen

Vom Flugzeug über das Rollfeld, durch die Passkontrolle, zur Gepäckausgabe, mit meinem Koffer durch den Zoll und draußen in den Arrival-Bereich – dauert gerade einmal zehn Minuten. Und schon nach diesen zehn Minuten ist mir klar: Sibiu, das wird der perfekte Kurztrip zum Abschalten, zum Entspannen – und um mit meiner Freundin Angela Zeit zu verbringen, die mir Sibiu aus einem ganz besonderem Blickwinkel zeigen wird: Nämlich ihrem eigenen!

Sibiu – oder auf Deutsch: Hermannstadt – liegt in Siebenbürgen – auch Transsylvanien genannt. Und Dracula ist hier zwar nicht Zuhause, aber dafür höre ich jede Menge bekannter Worte – deutsche nämlich. Denn im 12. Jahrhundert zogen die sogenannten Siebenbürgener Sachsen in das Gebiet, um das deutsche Reich vor Eindringlingen aus dem Osten zu schützen. 

Heute ist Sibiu, die Kulturhauptstadt 2007, eine hübsche Kleinstadt mit nicht einmal 150.000 Einwohnern, von denen immer noch rund 1.500 Deutsche sind. Und auch, wenn bei dem Gedanken an einen Osterurlaub Rumänien vielleicht nicht der erste Gedanke ist, so ist Sibiu doch der perfekte Ort für ein langes Wochenende!

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#1 Anreise

Nach Sibiu geht es mit dem Flugzeug. 

WizzAir fliegt inzwischen in nur rund zwei Stunden von vier deutschen Zielen aus nach Sibiu: Dortmund, Frankfurt/Hahn, Memmingen und Nürnberg.

Blue Air fliegt Sibiu direkt aus Stuttgart an, mit Lufthansa geht’s aus München direkt nach Hermannstadt.

Hinweis: Wer vom Flughafen in die Stadt möchte, sollte sich an Taxis mit den Nummern 492 halten. Alle anderen Taxis sind keine offiziellen und deshalb für Touristen nicht zu empfehlen – Abzocke vorprogrammiert.

#2 Die Evangelische Stadtpfarrkirche

Aus 73 Metern Höhe hast du von hier oben einen wunderbaren Blick über Sibiu und die Umgebung. Bei schönem Wetter kannst du sogar bis zu den Karpaten sehen, die ihre schneebedeckten Gipfel in den Himmel recken. Man kann sie auf meinem Bild ganz ganz leicht im Hintergrund erkennen.

Auch von außen gibt die evangelische Stadtpfarrkirche außerdem ein tolles Fotomotiv ab – besonders mit ihrem bunten Dach.

#3 Bauernmarkt auf der Piaţa Cibin

Ich liebe Bauernmärkte! Auf denen kann man finde ich immer so viel über ein Land und seine Leute erfahren! Ich liebe es zu sehen, was die Menschen verkaufen und einkaufen, wer hinter den Ständen steht und wer durch die Gänge geht.

Es riecht nach Fleisch und Fisch und frischem Gemüse. Fremde Stimmen und Sprachen schwirren durch die Luft und ich bin mittendrin in dem Land, das ich besuche.

Der Bauernmarkt in Sibiu, der Zibinsmarkt, hat jeden Tag von 7.00 Uhr bis zum Nachmittag geöffnet.

Neben Obst und Gemüse wird auch Fleisch, Fisch und Brot verkauft. Allerlei Alltagsgegenstände und sogar Kleintiere wie Wellensitiche oder Schildkröten. Die haben mir wirklich sehr Leid getan in ihren kleinen Käfigen und Aquarien, ich hätte am allerliebsten alle gekauft und ihnen liebe Besitzer besorgt.

#4 Kaffee trinken

In Sibiu gibt es jede Menge hübsche kleine Cafés, die allesamt so wirken, als gäbe es sie schon seit hundert Jahren.

Alte Sessel mit tiefen Polstern. Antike Kommoden, getrocknete Kräuter, die von der Decke hängen oder Antiquitäten als Dekoration.

Kein Café und keine Bar, die ich in Sibiu gesehen oder besucht habe, war irgendwie gewöhnlich und ich muss sagen, das fand ich schon ziemlich cool!

Besonders empfehlen kann ich das folgende Café:

 

Pardon Café & Restaurant

Strada Cetății 14,
Sibiu 550160, Romania

Karte

#5 In die Vergangenheit reisen

Rumänien scheint in so vielen Dingen in der Vergangenheit stehen geblieben zu sein. Man sieht es in den Pferdefuhrwerken, in den bunten, aber schlecht restaurierten Stadthäusern und in der altmodischen Einrichtung aus staubigen Ohrensesseln. 

Natürlich ist mir sehr wohl bewusst, dass diese Ursprünglichkeit nicht nur romantischer Herkunft ist. Rumänien ist immer noch eine der ärmsten Länder Europas. Trotzdem verleiht das Altmodische dem Land einen ganz besonderen Charme. Die Uhren ticken in Rumänien langsamer, vieles scheint dort noch unkomplizierter zu sein. 

Es ist schwierig, sich nicht einfach hinzusetzen, einen Kaffee zu genießen und sich von dieser Langsamkeit anstecken zu lassen.

#6 In den Karpaten wandern

Natur Pur erwartet jeden, der gerne wandernd unterwegs ist in Rumänien auch. Eine tolle Wanderung von Sibiu aus haben beispielsweise die zwei Jungs von 1 Thing to Do unternommen. Auf ihrem Blog ist das ganze Abenteuer auch unterhaltsam und interessant geschildert.

#7 Auf den Spuren von Dracula wandeln

Ich selbst bin kein großer Wanderfan, wollte aber die schöne Natur Rumäniens auf jeden Fall in diesen kleinen Guide mitaufnehmen.

Wer, wie ich selbst, nicht so gerne wandernd unterwegs ist, der kann sich von Sibiu aus aber auch einfach auf die Spuren von Dracula begeben. Geboren wurden der weltberühmte Schlächter Vlad Darcul (der übrigens nicht viel mit der Romanfigur des Vampirs gemein hat) angeblich im Dörfchen Sighișoara, eine süße Kleinstadt rund 1,5 Stunde entfernt von Sibiu, deren Ortskern zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Auch das Schloss, das Bram Stoker angeblich als Inspiration für seinen Roman diente, Bran, ist nicht weit enfernt von Sibiu zu finden. Es liegt in der Nähe der Stadt Brașov, ugefähr 2,5 Stunden entfernt. Allerdings ist es ohne eigenes Auto, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, schwierig, zum Schloss zu kommen. Empfehlenswert ist ein Mietwagen oder eine Tour von Brașov aus.

Wart ihr schon einmal in Rumänien? Wenn ja, hat es euch gefallen?